Grund­steu­er-Cha­os: Wer ist schuld?

Kurz vor dem Ende der Abga­be­frist für die Grund­steu­er­erklä­rung feh­len trotz Ver­län­ge­rung immer noch gut 30 Pro­zent. Für Wirt­schaft und Oppo­si­ti­on sind die Schul­di­gen für die­ses Desas­ter klar: die Bun­des­re­gie­rung und eine nach wie vor man­gel­haf­te Digi­ta­li­sie­rung in Deutschland.
„Vie­le Tei­le der Grund­steu­er­erklä­rung muss der Bür­ger sich selbst erar­bei­ten – wobei die Infor­ma­tio­nen auf staat­li­cher Sei­te vor­han­den wären. Da fra­gen sich vie­le genervt, war­um sie die Arbeit der Ver­wal­tung leis­ten müs­sen“, sagt Iris Plö­ger, Haupt­ge­schäfts­füh­re­rin beim Bun­des­ver­band der Deut­schen Indus­trie (BDI). Ins glei­che Horn stößt Anke Dom­scheit-Berg, Obfrau der Links­par­tei im Digi­tal­aus­schuss des Bun­des­ta­ges: „Ich glau­be, das ist eine Mischung aus all­ge­mei­ner Inkom­pe­tenz im gan­zen Kabi­nett und all­ge­mei­nem Des­in­ter­es­se für alles Digi­ta­le beim Kanz­ler Olaf Scholz. Man hät­te recht­zei­tig dafür sor­gen kön­nen, dass man einen Daten­aus­tausch zwi­schen den Ämtern ermög­licht. Die Daten­schutz­grund­ver­ord­nung erlaubt das aus­drück­lich.“ Das Pro­blem der man­geln­den Digi­ta­li­sie­rung in Deutsch­land, das noch größ­ten­teils auf die gro­ße Koali­ti­on zurück­geht, hat die Ampel-Regie­rung längst erkannt und das ent­spre­chen­de Online­zu­gangs­ge­setz (OZG) refor­miert. Dem­nach soll­ten alle 575 Behör­den­gän­ge in Deutsch­land bis Ende 2022 digi­ta­li­siert sein. Zum Stich­tag waren es 30.

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